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Antibiotika richtig einsetzen, Resistenzen vermeiden


Antibiotika sind ein Segen für die Menschheit. Während bakterielle Infektionen noch vor wenigen Jahrzehnten häufig lebensbedrohlich waren und nicht selten zum Tod der Patienten führten, können diese mit Antibiotika heute wirksam behandelt werden. Zumeist klingen die Beschwerden bei richtiger Einnahme der zur Verfügung stehenden Präparate bereits nach wenigen Tagen ab, der Patient ist schnell wieder auf den Beinen und wird gesund.

Diese positive Wirkung allerdings haben Antibiotika zur vermeintlichen Wunderwaffe werden lassen. Die Anzahl der Antibiotika Verordnungen kannte in den zurückliegenden Jahren nur eine Richtung und zwar nach oben. Ursächlich hierfür ist einerseits eine sehr lockere Verschreibungspraxis mancher Mediziner, andererseits trugen auch die Patienten zu dieser Entwicklung bei. Denn erschreckend viele Menschen hegen die Erwartungshaltung, dass etwa schon bei leichten Erkältungen und Infekten Antibiotika verordnet werden - die Folgen sind gravierend.



Wogegen helfen Antibiotika?


Antibiotika helfen ausschließlich bei bakteriellen Infektionen, wie etwa Blasenentzündungen, Lungenentzündungen, bakteriellen Entzündungen der Haut oder bakteriellen Mittelohrentzündungen.

Bakterien sind Mikroorganismen, die sich durch Zellteilung vermehren. Bakterien können selbständig existieren und benötigen hierfür keinen Wirt. Bakterien sind nicht grundsätzlich schlecht, für viele Körperfunktionen, etwa im Magen- und Darmtrakt werden Bakterien sogar benötigt um den Menschen gesund zu halten. Antibiotika wirken gegen Bakterien entweder bakterizid oder bakteriostatisch. Während ein Bakterizid Bakterien durch die Schädigung der Zelle abtötet, hemmt ein Bakteriostatikum das Wachstum der Bakterien.



Wogegen helfen Antibiotika nicht?


Antibiotika helfen nicht bei Virusinfektionen. Viren sind nicht selbständig überlebensfähig, sondern benötigen einen Wirt.

Während Bakterien uns durch die Freisetzung ihrer Stoffwechselprodukte krank machen können, zerstören Viren durch ihren Vermehrungsprozess körpereigene Zellen. Die Vielzahl der unterschiedlichen Viren kann zu unterschiedlichsten Erkrankungen führen. Die Bandbreite reicht von sehr milden Viren, die harmlose Erkältungen verursachen bis hin zu hoch aggressiven Viren, die schwere Erkrankungen wie Masern, Mumps oder HIV auslösen können. Und noch immer gilt, dass gegen Viren kein Kraut gewachsen ist. Auch Antibiotika bleiben bei Virusinfektionen wirkungslos. Allerdings können Virusinfektionen weitere, bakterielle Infektionen wie etwa Schleimhautentzündungen der Bronchien auslösen. Dann, und nur dann können Antibiotika helfen.


Ursachen für die Entwicklung von Resistenzen
gegen Antibiotika


Die Ursachen für zunehmende Antibiotika-Resistenzen sind vielfältig.
Die wichtigsten Ursachen hier im Überblick:

1) Zu häufiger und oft sinnloser Einsatz von Antibiotika


Die Verordnung von Antibiotika geriet in den zurückliegenden Jahren teilweise zum Automatismus und das selbst bei offenkundig durch Viren ausgelösten Infekten.

Stand aus medizinischer Sicht hierbei die Behandlung von Folgeerkrankungen im Vordergrund so hat sich auch bei vielen Patienten geradezu die Erwartungshaltung heraus gebildet in diesen Fällen Antibiotika verordnet zu bekommen. Durch diese Praxis kommt es zu häufigen Kontakten möglicher Krankheitserreger mit den Antibiotika. Diese reagieren mit Mutationen gegen das eingesetzte Antibiotikum, der Erreger entwickelt Resistenzen, vermehrt sich nun schneller und kann sich besser gegen nicht-resistente Bakterienstämme behaupten. Gelangen diese Erreger dann über die bekannten Übertragungswege in die Umwelt, multipliziert sich das Problem rasant.

2) Ausufernder Einsatz von Antibiotika in Tierzucht und Tiermast


Neben der Verordnung von Antibiotika in der Humanmedizin gibt es weitere „Großverbraucher“ hoch wirksamer Präparate, zum Beispiel in der Tierzucht und der Tiermast.

Denn die in Deutschland übliche Massentierhaltung birgt hohe Infektionsrisiken im Viehbestand. Deswegen verabreichen viele Betriebe auch entgegen gesetzlicher Bestimmungen bereits präventiv Antibiotika, die den in der Humanmedizin eingesetzten Präparaten ähneln, in sehr hohen Dosen. Diese gelangen durch Abwässer und Exkremente in die Umwelt und über den Verzehr des Fleisches auch in der Nahrungskette. Hierdurch können sich wiederum resistente Bakterienstämme entwickeln, die zu großen Problemen auch in der Humanmedizin führen.

3) Nicht indikationsgerechter Einsatz von Anibiotika


Häufig werden bereits bei wenig aggressiven bakteriellen Infekten hoch wirksame Breitspektrumantibiotika eingesetzt, gegen die einfache Wirkstoffe wie etwa Penicillin ausreichend wirksam wären.

Der breite Einsatz dieser hochwirksamen Antibiotika begünstigt die Selektion multiresistenter Bakterien und Keime, so dass die eigentlich hochwirksamen Medikamente später nicht mehr wirksam sind.

4) Entstehung von Antibiotika-Resistenzen durch falsche Medikamenteneinnahme


Die meisten verordneten Antibiotika sind zwar hoch wirksam, bergen jedoch auch das Risiko von teils sehr unangenehmen Nebenwirkungen. Hierzu zählen Störungen im Magen-Darm-Trakt mit Übelkeit oder Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl bis hin zu Pilzinfektionen, die dadurch entstehen, dass ein Antibiotikum auch nützliche Bakterien etwa im Darm abtötet, die die Darmflora im Gleichgewicht halten. Auch allergische Reaktionen sind keine Seltenheit.

Bei vielen Patienten stellt sich bereits ein bis zwei Tage nach der Gabe von Antibiotika eine Linderung ein, die Menschen fühlen sich wieder gesund und brechen die Antibiotika-Therapie ab. Auch hierdurch können sich Antibiotika-Resistenzen entwickeln, weil nicht alle Stämme der schädlichen Bakterien abgetötet wurden. Die richtige Einnahme über den vom Arzt verordneten Zeitraum hinweg ist also von besonderer Bedeutung, auch wenn sich Patienten beschwerdefrei fühlen und ihr Antibiotikum dann oft eigenmächtig absetzen.

Antibiotika-Gabe in Deutschland:

Einige Fakten zur Antibiotika-Gabe in Deutschland:

  • Antibiotika wirken gegen Bakterien, nicht gegen Viren.
  • 80 % der Antibiotika bei niedergelassenen Ärzten werden bei HNO-Infekten verordnet, dabei sind ca. 90 % der Bronchitiden viral bedingt. (4)
  • 2013: ca. jede dritte Antibiotika-Verordnung „fragwürdig“.(1)
  • Bei etwa 38 Millionen Antibiotika-Verordnungen allein im ambulanten Bereich sind somit ca. 13 Millionen Verordnungen „fragwürdig“. (2)
  • Spitzenreiter im Antibiotika-Verbrauch sind Kindergartenkinder. Rund 41 % der vier- bis sechsjährigen erhielten im vergangenen Jahr Antibiotika. (5)
  • Eine Rolle spielt hierbei auch die Erwartungshaltung der Eltern. Einer Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) zu Folge erwarten 17 % der Befragten ein Antibiotikum bei Infektionskrankheiten. (5)
  • Der Umsatz aller in Deutschland verschriebener Antibiotika im Jahr 2012 belief sich auf 772 Millionen Euro. Somit wurden rund 270 Millionen Euro für „fragwürdige“ Antibiotika-Verordnungen durch die Krankenkassen aufgewendet.(1) (3)
Quellen: 1) DAK-Gesundheit, Antibiotika-Report 2014; Bundesministerium für Gesundheit, DART - Deutsche Antibiotika- Resistenzstrategie, 2011 2) http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/wirkstoffe/antibiotika/immer-mehr-resistenzen-gegenantibiotika- eine-wunderwaffe-wird-stumpf_id_3932666.html 3) http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-11/antibiotika-keime-resistenz-bakterien/seite-3 4) http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wann-helfen-Antibiotika-wirklich,antibiotika287.html 5) http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Antibiotika_bei_Kindern-1497472.html